Triel sur Seine ist die erste und somit älteste Partnerstadt Seligenstadts. Inzwischen blicken wir stolz auf eine über 50 Jahre "alte", aber noch immer sehr lebendige Freundschaft.
Gründungsväter für die am 9. September 1967 besiegelte Freundschaft mit Triel waren der Seligenstädter Bürgermeister Fritz Bruder und sein französischer Amtskollege Louis Champeix.
Die Vorgeschichte der Verschwisterung von Seligenstadt und Triel-sur-Seine reicht in den Anfang der Sechziger Jahre zurück. Im September 1962 weilte der damalige Bürgermeister von Triel, Herr Malassigné, zusammen mit Vertretern seiner Stadt zur Feier der Verschwisterung unserer Nachbargemeinde Hainstadt und dem Triel gegenüberliegenden Ort Vernouillet in Hainstadt. In der folgenden Zeit kam zunächst der Gedanke auf, auch zwischen Triel und Hainstadt nähere Beziehungen herzustellen, schließlich entschieden sich doch dann die Verantwortlichen in Triel, wo der Gedanke der der europäischen Partnerschaft damals schon sehr lebendig war, dazu, für eine eventuelle Städtepartnerschaft eine andere Gemeinde zu suchen. Erste Kontakte in diesem Sinne wurden im September 1965 durch den damaligen Trieler Stadtrat Beaujard geknüpft – es traf sich gut, dass in jenem Jahr erstmals ein Bürger von Triel, Herr Giza, Seligenstadt einen Besuch abgestattet hatte. Zu jener Zeit war auch in der Stadtverordnetenversammlung von Seligenstadt und im Stadtjugendring der Wunsch laut geworden, eine Partnerschaft mit einer Stadt im Ausland einzugehen. Da nachfolgende Initiativen über den „Rat der Gemeinden Europas“ zunächst nicht zu einem greifbaren Ergebnis führten, griff man gerne die von Trieler Seite ausgesprochene Anregung auf. An dieser Stelle gebührt dem damaligen Bürgermeister von Hainstadt, Herrn Böhm, unser Dank, durch dessen Vermittlung erste offizielle Kontakte zwischen den Stadtoberhäuptern von Seligenstadt und Triel zustande kamen. So fuhren zu Pfingsten 1966 der Trieler Bürgermeister Champeix und eine Delegation des Stadtrates an den Main, um mit Bürgermeister Bruder erste Gespräche über eine eventuelle Städteverschwisterung zu führen. Diese Frage wurde bei einem Gegenbesuch des Seligenstädter Bürgermeisters in Triel im September 1966 weiter diskutiert. Bis zum Frühjahr 1967 hatten dann die Stadtparlamente beider Städte positiv über die Aufnahme einer Partnerschaft entschieden. In Triel konstituierte sich zur weiteren Verfolgung dieser Angelegenheit eine Kommission mit Namen „Amitié Européenne“, die unter Führung von Herrn Beaujard stand.
Gleichsam im Vorgriff auf die Städtepartnerschaft fanden zu Ostern 1967 und im Juni desselben Jahres deutsch-französische Jugendbegegnungen in Seligenstadt und in Triel statt. Nachdem die Verhandlungen zwischen Vertretern beider Städte erfolgreich abgeschlossen worden waren, konnte dann die Unterzeichnung der Verschwisterungsurkunde in einem feierlichen Akt im September 1967 in Seligenstadt durch die Bürgermeister Champeix und Bruder vollzogen werden. In dieser Geburtsstunde der Partnerschaft, die von der Bevölkerung Seligenstadts mit großem Enthusiasmus begrüßt wurde, wurde insbesondere der Aspekt der Völkerverständigung nach einer leidvollen Vergangenheit hervorgehoben. Vom 6. Bis 8. September 1968 fanden die Feierlichkeiten zur Rückverschwisterung in Triel statt.
Zu einem herausragenden Ereignis wurden dann die Feiern zum zehnjährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft, die Ende September 1977 in Seligenstadt und ein Jahr später in Triel begangen wurden, jeweils unter Beteiligung einer zahlreichen Delegation aus der Partnerstadt: die damaligen Bürgermeister, Herr Mussigmann und Herr Brehm, konnten anlässlich der feierlichen Erneuerung und Bekräftigung der Verschwisterungsurkunden betonen, dass die Verbindung zwischen Seligenstadt und Triel zu einem festen Bestandteil im Leben beider Städte geworden ist, wofür die vielen menschlichen Begegnungen, zwischen Jugendlichen, Familien und Vereinen, Zeugnis ablegen. Großen Anteil an der stets neuen Verwirklichung dieser Aufgaben hatten auch die „Amitié Européenne“ in Triel und der 1977 in Seligenstadt gegründete „Europäische Freundeskreis Seligenstadt“.
Im Jahr 2017/2018 feierten wir nun "Goldene Hochzeit", 50 Jahre Verbundenheit – dieses besondere Jubiläum der Partnerschaft soll uns allen Verpflichtung sein, mit neuen Kräften im alten Geist der Freundschaft das begonnene Werk zum Wohle unserer beiden Gemeinden wie unserer beiden Völker fortzuführen.